Donnerstag, 7. Februar 2013

[Kommentar] Die Schicksalsmedallie

von Richard Löscher

FSB. Bereits bei der letzten Wahl hatte die SLP einen Absturz erlebt, nun kommt der noch tiefere Fall: Von 50+X auf 20+X in unter einem Jahr - Rekord. 

Es war sicher die Sternstunde der SLP, als Ex-Staatspräsident Graubünden in April 2012 Staatskanzler wurde. Es schien, man habe einen würdigen Nachfolger für Lukas Landerberg gefunden, der kurz zuvor Staatskanzler wurde. Doch der Schein trügte, wie man wenige Monate später spätestens auch in der Parteiführung feststellen musste: Graubünden zog nicht nach oben, sondern nach unten. Seine Leistungen als Staatspräsident sind herausragend, von seiner Kanzlerschaft zu reden, würde genau das Gegenteilige zeigen.
Hier begann der Abstieg der SLP, der nach der ersten verlorenen Wahl nach der absoluten Mehrheit rasant gehen sollte. Enttäuscht von Graubünden setzten viele Wähler ihr Kreuz bei der UBK, doch nach einem fulminanten Sieg wurde es auch hier düster. Am Rücktritt von Staatskanzlerin Choulet scheiterte die Partei und Scheiterte die Regierung mit der SLP, das mochte auch Senatspräsident Waldheim (UBK) nicht zu vermeiden.
Es folgten die Wochen der Verwaltung, in denen Stellvertreter und Finanzminister Königskamp (SLP) alles versuchte, Bergen auf Kurs zu halten, von den Wählern aber für Versäumnisse der UBK nun gestern hart abgestraft wurde. - Möglicherweise zurecht.

Minus 20% auf der einen und fast 30 Prozent auf der anderen Seite, bei dem Newcomer-Bündnis aus spe und SPE. Ein fulminanter Erfolg für Bündnischef Andreas Blumbach - und der Kanzlersessel, mit jeder anderen Partei. Alles andere wäre unsinnig und nicht machbar.
Kommt man zu keiner Einigung, wird sich zeigen, was kommt.

Der Abend zeigte: Freud und Leid liegen nur ein Wahlergebnis auseinander. Das konnte die spe/SPB feiern, die SLP muss ein Trauma verarbeiten, ist man doch schwächer als die streitbare LABOUR-Fraktion:


DAS ERGEBNIS

spe/SPB: 63 Mandate
NÖPB: 57 Mandate
LABOUR: 53 Mandate
SLP: 52 Mandate


Richard Löscher (53) ist Vater zweier Kinder und seit Juli dieses Jahres auch Großvater. Der gebürtige Trübergener und Soziologe ist eines der bekanntesten Gesichter in Bergens Polit- und Talkshow-Szene. 

Mittwoch, 6. Februar 2013

Wechselstimmung in der Republik?

von Doreen Müller-Vernhauser
FSB. Gibt es einen in der Republik? - Erste Hochrechnungen lassen dies vermuten und deuten gleichzeitig große Probleme an.

Demzufolge hat die SLP mehr als 20 Prozent verloren und kommt nun auf etwa 20 Prozent der Stimmen. Ein tiefer Absturz innerhalb von nur zwei Wahlperioden, im 223. Senat hatte die Partei noch die absolute Mehrheit gehabt.
Die LABOUR wird überraschend stark prognostiziert bei etwa 23 Prozent und somit das Ergebnis vom August (8,71 Prozent) mehr als verdoppelt.
Die Newcomer-Partei der NÖPB legt offenbar einen Glanzstart hin und landet mit etwa 26 Prozent auf dem zweiten Platz der Demoskopen.
Gewinner des Abends dürfte allerdings das Wahlbündnis aus SPB und spe werden, sie wird bei gut 27 Prozent gesehen und wäre damit stärkste Kraft.
Auf andere Parteien sowie Enthaltungen werden somit etwa 4 Prozent entfallen.
Aus dem Wahlamt, dessen Endergebnis gegen 21 Uhr erwartet wird, verlautbarte, die Wahlbeteiligung sei extrem hoch und deutlich besser als die fast 88 Prozent beim letzten Urnengang.

Damit sähe der 225. Senat wie folgt aus

spe/SPB 63 Mandate
NÖPB  61 Mandate
LABOUR 54 Mandate
SLP 47 Mandate

Die absolute Mehrheit liegt bei 113 Stimmen, somit wäre es beinahe unmöglich, eine Koalition zu bilden, ohne das eine Partei ihr Lager verlässt oder die LABOUR mit ins Boot genommen wird, die bisher in der Politik eher belächelt wurde und von einigen Vertretern sogar für in Teilen verfassungsfeindlich gehalten wird.
 
Wir bleiben für Sie dran!